Rosen sind rot, Veilchen…

Oh Gott! Hattest du eine Schlägerei?

Wurde ich letztens von meinen Kumpels gefragt, als ich mit einem Blauschwarzem Auge in die Bar kam.

Sollte ich ihnen eine coole Antwort geben? Oder sagen was wirklich passiert war?

Meine Freundin hatte mir nämlich beim Räkeln morgens mit dem Ellbogen relativ stark und platziert eine gezimmert.

In ihrer Version war es ein Versehen.

Eine, in meiner Wahrnehmung, halbherzige Entschuldigung und ein hastiger Versuch, diese schreckliche Tat mit Hilfe gefrorenen Gemüses zu vertuschen, befreite sie nicht von ihrer Schuld.

Ich referierte über Gewalt in der Ehe.

– Es gibt eine beachtliche Dunkelziffer von Fällen, wo die Gewalt von der Frau ausgeht.

– Jetzt übertreib mal nicht. Das war nicht mit Absicht.

– Sagst du…

– Erzähl nicht so eine Scheiße und halte die Möhren mal selber.

– Da! Es geht schon weiter. Jetzt kommt die seelische Demütigung dazu…

– Mensch das war keine Absicht. Im Übrigen will ich dir nur ein Handtuch holen.

– Um dich von der Schuld freizukaufen?

– Was machst du denn da jetzt mit dem Laptop?

– Ich google nach Wohnheimen für Männer, die Opfer von häuslicher Gewalt wurden.

– Jetzt hör schon auf. Du bist doch nicht ganz dicht. Was soll ich denn bitte machen?

– Dir eine coole Geschichte ausdenken. Ich kann doch keinem erzählen, dass ich mir von meiner Freundin – ob mit Absicht oder nicht – eine gefangen habe. Es muss etwas gefährliches sein. Zum Beispiel, dass ich von 5 Ninjas angegriffen wurde. 

– Wie wäre es mit der Wahrheit? Außerdem glaubt dir das doch keiner. Du bist nicht gerade der Hulk.

– Na gut. Also offiziell ist jemand mit einer Schrotflinte bewaffnet in unsere Wohnung eingebrochen, ich habe ihn mit meinen Nunchuks attackiert und er hat mir mit dem Gewerkolben eins übergebraten. Ok?

– Du hast gar keine Nunchuks. Du kannst folgendes erzählen: Ich wurde gestern auf dem Heimweg vom Restaurant angegriffen, du hast dich dazwischengestellt, und dir einen Schlag für mich eingefangen… Mit dieser Lüge komme ich dir schon sehr entgegen.

– Na ok. Deal.

Ich denke die Antwort war cool genug. Die konnte ich meinen Kumpels auftischen.

Oder doch lieber die Wahrheit?